Südtirols Städte

Bruneck


Der Hauptort im Pustertal ist Bruneck. Rund 15.000 Einwohner, am Fuße des berühmten Kronplatzes gelegen und das Tor zum Tauferer Ahrntal. Zuerst war die Burg. Sie entstand um 1250. Die Stadt wuchs danach zu Füßen der einst bischöflichen Residenz. Heute beheimatet die Burg eines der bekannten Museen von Reinhold Messner, das MMM Bergvölker. Größter Sohn Brunecks ist wohl Michael Pacher, der Maler und Bildhauer, dessen spätgotische Werke Weltruhm erlangten. 

In der Stadt sind noch vier Stadttore erhalten. Sie führen in die bekannte Stadtgasse, die sich mit ihren vielfältigen Möglichkeiten wie ein Open-Air-Einkaufszentrum präsentiert. An Flair und Charme mangelt es Bruneck nicht, dafür sorgen schon die liebevoll renovierten Bürgerhäuser der Paradegasse im Zentrum der Stadt. Die Brunecker lassen sich ihre Kaffeepausen nicht nehmen und auch nicht ihre Ladenöffnungszeiten. Von zwölf bis drei ist geschlossen, die Südtiroler Tradition bleibt auch in Bruneck erhalten. 

Der Weihnachtsmarkt im Dezember, der Stegener Markt im Oktober und zahlreiche Events machen Bruneck lebens- und liebenswert. 

Brixen


Die Wurzeln Brixens reichen über ein Jahrtausend zurück und formen das pulsierende Herz dieser Bischofs- und Domstadt, in der heute rund 20.000 Menschen leben. Als eine der ältesten Städte Tirols strahlt Brixen dennoch eine moderne Lebendigkeit aus, die zweifellos auch den zahlreichen Studenten zu verdanken ist. Sie studieren an der Fakultät der Universität Bozen, einer Außenstelle der ehrwürdigen Universität Padua sowie an der theologischen Hochschule.


Im Zentrum der Stadt bildet der beeindruckende Domplatz mit seinem barocken Dom und dem historischen gotischen Kreuzgang – ein Ort von kulturhistorisch großer Bedeutung. Doch der wahre Magnet für Besucher ist die Altstadt: Ihre mittelalterlichen Laubengänge laden mit einer Vielzahl von Geschäften, Restaurants, Bars und Cafés zum Flanieren und Verweilen ein. Hier, wo sich ruhige Beschaulichkeit mit einer spritzigen Stadtatmosphäre verbindet, offenbart sich der besondere Reiz Brixens. Viele, die das Städtchen besucht haben, sind sich einig: Sie ist die schönste Stadt Südtirols. Ein absolutes Muss ist das Kloster Neustift, ein Ort, der die Seele berührt.


Im Jahreskalender reihen sich Höhepunkte wie der Weihnachtsmarkt, zahlreiche Konzerte und Stadtfeste, sowie der köstliche Brot- und Strudelmarkt im Oktober aneinander, die den Charme und die Lebendigkeit dieser Stadt nur unterstreichen.


Bozen


Vielleicht nirgendwo sonst in Südtirol wird so deutlich, dass im kleinen Land an Etsch und Eisack zwei Sprachgruppen und zwei gänzlich unterschiedliche Kulturen aufeinandertreffen. In der Landeshauptstadt leben heute knapp über 100.000 Menschen und damit rund ein Drittel der Gesamtbevölkerung. Während des Faschismus – der Süden Tirols war nach dem Ersten Weltkrieg kurzerhand der „Siegermacht“ Italien zugesprochen worden – wurde Bozen massiv italienisiert und industrialisiert. 73 Prozent macht die italienische Sprachgruppe in Bozen aus. Heute ist Bozen die Hauptstadt der „Autonomen Provinz Bozen Südtirol“. Südtirol genießt in Italien einen Sonderstatus, mit Sonderrechten und weitreichender Eigenständigkeit. 

Der Obstmarkt, die Laubengänge, der Waltherplatz und der Dom sind sicher die bekanntesten Plätze Bozens. Das „Museion“, ein Museum für moderne und zeitgenössische Kunst, eine dreisprachige Universität und das Forschungszentrum der Europäischen Akademie und auch das Ötzi-Museum, verkörpern die Moderne in der traditionsreichen Stadt. Die alten Relikte des Faschismus am Siegesplatz, am Gerichtsgebäude oder auch die Fassade des Finanzgebäudes sorgten 2011 erneut für erhebliche Diskussionen. 

Auch Bozen zieht mit seinem Weihnachtsmarkt alljährlich tausende Besucher an. Dazu Filmtage, Kulturfestivals, Tanzsommer, Jazzfestival und viele Veranstaltungen mehr machen Bozen auch zur Kulturhauptstadt des Landes. 


Sterzing

Wer zu Gast in Südtirol ist, wird ganz sicher irgendwann einmal in Sterzing landen. An der traditionsreichen Fuggerstadt kommt man vorbei, wenn man zum Brenner hinauffährt oder von dort herunterkommt. Auch die Straßen vom Jaufenpass und vom Penserjoch münden praktisch in Sterzing. Der Silberbergbau bescherte Sterzing einst Wohlstand und prächtige Patrizierhäuser. Sie werden bis heute sehenswert restauriert und instand gehalten, auf dass sie der Altstadt weiter ihre unverkennbare Prägung geben. Der „Zwölferturm“ ist das unverwechselbare Wahrzeichen der Sterzings. Sehenswert ist das historische Rathaus. Es gehört zu den schönsten in Südtirol. Angenehme Bummel-Atmosphäre, nette Restaurants und reichlich Gemütlichkeit machen Sterzing zu einem liebenswerten Städtchen.

Die Sterzinger Osterspiele, die Joghurt-Tage im Juli, das Knödelfest im September und der Christkindlmarkt zu Weihnachten zählen zu den Veranstaltungshighlights. 

Nicht weit von Sterzing: der Bergwerkstollen in Ridnaun, die sehenswerte Marmorschlucht der Gilfenklamm und das Jagd- und Fischerei-Museum im Schloss Wolfsthurn bei Mareit. 

Meran


An Meran scheiden sich bisweilen die Geister. Die Eindrücke sowieso. Fast über den Dächern der Stadt die schneebedeckten Gipfel der Dreitausender und unten in der Stadt mediterranes Klima, prunkvolle Straßencafés, Palmen und ein Meer aus Blüten. Hotels, die Palästen ähneln und eine gewisse Erhabenheit, die manchmal so gar nicht zum bodenständigen Südtirol passen mag. Es mag daran liegen, dass Meran mit seinen 36.000 Einwohnern Kurstadt ist und schon für die Habsburger eine Touristenhochburg war. Kaiserin Sissi von Österreich war mehrmals in Meran. Ärzte, Künstler, Wissenschaftler – Meran war immer schon ein besonderes Pflaster. 

Dem Charme tat dies alles indes keinen Abbruch. Die Passerpromenade, der Tappeinerweg, die Therme von Meran von Matteo Thun, natürlich die weltberühmten Gärten von Schloss Trautmannsdorf, das Museum für Tourismusgeschichte oder das Frauenmuseum der Evelyn Ortner sind heute die Aushängeschilder von Meran. Nicht weit weg liegt das Schloss Tirol und die knorrigen Bergbauernhöfe im Ultental. 

Alle zwei Jahre im Frühling gibt es die Blumenschau, dann die Musikwochen immer im September und das WineFestival mit Kulinarium im November.


Glurns

Die kleinste Stadt Südtirols heißt Glurns und liegt im hinteren Vinschgau, fast das andere Ende von Südtirol.  Einzigartig – das erfasst es mit einem Wort.
Auf der Website des mittelalterlichen Städtchens liest sich das so: „Glurns verzaubert alle Besucher mit seinem charmanten, mittelalterlichen Flair, den vollständig erhaltenen Ringmauern und den drei malerischen Tortürmen.“ Seit dem 16. Jh., kaum verändert, spürt man die bewegte 
Geschichte der ehemaligen Handelsstadt in jeder Ecke. Der romantische Charakter, das reiche Kulturleben und die idyllische Umgebung machen aus Glurns ein einzigartiges alpines Juwel. Das klingt geradezu nach einer Einladung, diese schöne, fast winzige Stadt zu besuchen. Es werden magische Eindrücke bleiben, wenn man einmal eines der historischen Feste, die eindrucksvollen Events und kulturellen Höhepunkte erlebt hat.

Der berühmte Künstler und Zeichner Paul Flora wurde in Glurns geboren, und obwohl er schon als Kind die Stadt mit seinen Eltern verließ, blieb er zeitlebens mit Glurns verbunden und fand schließlich dort seine letzte Ruhe.